Ja, Panik: "The Taste and the Money"
Fußball-Fans aus Österreich blicken gelegentlich etwas neidisch nach Deutschland. Selbst hoffnungslose Optimisten dürften nicht unbedingt ernsthaft an eine Wiederholung des Wunders von Cordoba bei der EM in diesem Sommer glauben. Trotzdem müssen sich unsere österreichischen Freunde nicht grämen. Auch wenn es mit den Erfolgen im Fußball nicht so recht klappen mag - in Sachen Indie-Rock ist die Alpenrepublik derzeit stark auf der Überholspur. Verantwortlich dafür ist "The Taste and the Money", das zweite Album des Quintetts Ja, Panik aus dem Burgenland, das nach langer Wartezeit nun endlich auch hierzulande erscheint.
Die Band um den charmant-rotzigen Frontmann Andreas Spechtl hat mit ihrem Zweitwerk eine unheimlich kurzweilige, abwechslungsreiche und energiegeladene Platte hingelegt. Zwölf Songs in knapp 40 Minuten - davon keine einzige Sekunde langweilig. Scheinbar beiläufig mit sich gelegentlich überschlagender Stimme dahingeworfene Texte über den Morgen nach einer durchzechten Nacht und andere Widrigkeiten des Lebens - dabei keine Spur von nerviger Gefühlsduselei. Temporeicher Post-Punk, ungestümer Indie-Pop, Ukulelen, mehrstimmige Background-Chöre, Fingerschnippen - am Ende gipfelt das alles in "Wien, du bist ein Taschenmesser", einer famosen, mit Rock´n´Roll-Gitarren und hübschen Piano-Läufen verfeinerten Hassliebe-Hymne auf die österreichische Hauptstadt: "Etwas hat sich eingebrannt / Es ist die Stadt der Menschenfresser / Oh Wien, du bist ein Taschenmesser".
"Geht´s ein bisschen lässiger / Geht´s ein bisschen cooler", fragt Andreas Spechtl im schönen akustischen Song "Mein Lieber", in dem auch die oben erwähnte Ukulele und das Fingerschnippen Verwendung finden. Wahrscheinlich ahnt er die Antwort auf diese Frage längst selbst, aber trotzdem: Nein, viel lässiger und viel cooler als bei Ja, Panik geht´s wirklich kaum noch.
Im musikalischen Ländervergleich zwischen Österreich und Deutschland ist Ja, Panik mit "The Taste and the Money" das Tor zum 1:0 gelungen - und zwar per Fallrückzieher. Wen kümmert da noch die Fußball-EM?
Ja, Panik: "The Taste and the Money" (Schoenwetter Schallplatten; VÖ: 11.04.2008).
Die Band um den charmant-rotzigen Frontmann Andreas Spechtl hat mit ihrem Zweitwerk eine unheimlich kurzweilige, abwechslungsreiche und energiegeladene Platte hingelegt. Zwölf Songs in knapp 40 Minuten - davon keine einzige Sekunde langweilig. Scheinbar beiläufig mit sich gelegentlich überschlagender Stimme dahingeworfene Texte über den Morgen nach einer durchzechten Nacht und andere Widrigkeiten des Lebens - dabei keine Spur von nerviger Gefühlsduselei. Temporeicher Post-Punk, ungestümer Indie-Pop, Ukulelen, mehrstimmige Background-Chöre, Fingerschnippen - am Ende gipfelt das alles in "Wien, du bist ein Taschenmesser", einer famosen, mit Rock´n´Roll-Gitarren und hübschen Piano-Läufen verfeinerten Hassliebe-Hymne auf die österreichische Hauptstadt: "Etwas hat sich eingebrannt / Es ist die Stadt der Menschenfresser / Oh Wien, du bist ein Taschenmesser".
"Geht´s ein bisschen lässiger / Geht´s ein bisschen cooler", fragt Andreas Spechtl im schönen akustischen Song "Mein Lieber", in dem auch die oben erwähnte Ukulele und das Fingerschnippen Verwendung finden. Wahrscheinlich ahnt er die Antwort auf diese Frage längst selbst, aber trotzdem: Nein, viel lässiger und viel cooler als bei Ja, Panik geht´s wirklich kaum noch.
Im musikalischen Ländervergleich zwischen Österreich und Deutschland ist Ja, Panik mit "The Taste and the Money" das Tor zum 1:0 gelungen - und zwar per Fallrückzieher. Wen kümmert da noch die Fußball-EM?
Ja, Panik: "The Taste and the Money" (Schoenwetter Schallplatten; VÖ: 11.04.2008).
waldo - 12. Apr, 15:30