Film

Donnerstag, 31. Januar 2008

Jessica Hausner: "Hotel"

Spätestens seit Stanley Kubricks kongenialer Verfilmung von Stephen Kings "The Shining" ist allgemein bekannt, dass Hotels bedrohliche Orte sind. Es ist kein Zufall, dass Jessica Hausners "Hotel" ähnlich düster und unheilschwanger wie das "Overlook" auf seinem Berg thront und zu flüstern scheint: "Hier erwartet dich nichts Gutes". Dass irgendetwas faul ist im beschaulichen Hotel "Waldhaus", stellt die junge Rezeptionistin Irene (großartig dargestellt von Franziska Weisz) schon an ihren ersten Arbeitstagen fest. Es sind kleine Dinge, kleine Gesten und unausgesprochene Geheimnisse, die ein langsam, aber stetig wachsendes Bedrohungsszenario aufbauen. Da ist Irenes verschwundene Vorgängerin Eva (einer der bedrückendsten Momente des Films ist, als Irene die Frau des Hausmeisters auf Eva anspricht und nach langem Zögern ein "Geh fort von hier", gefolgt von einem "Ave Maria" kommt), die Legende von einer Waldhexe und das seltsame Verhalten ihrer Kollegen. Immer öfter steht Irene am Rand des schweigenden, dunklen Waldes, bis sie eines Tages einfach hineingeht und nicht wieder zurückkommt.
Jessica Hausners Film schockiert ohne großen Aufwand. Das Grauen schleicht sich langsam an, wirkt dafür aber umso nachhaltiger. Allein die kühlen, sachlichen Bilder, die eben an "The Shining" oder auch an Lars von Triers Mini-Serie "Geister" erinnern, haben genügend Bedrohungspotential, um "Hotel" zu einem effektvollen Horrorfilm zu machen.

HOTEL - Österreich/Deutschland 2004; Regie: Jessica Hausner; Darsteller: Franziska Weisz, Birgit Minichmayr, Marlene Streeruwitz, Christopher Schärf.

Donnerstag, 24. Januar 2008

Bitte ansehen

Bitte unbedingt ansehen, wenn ihr das Glück habt, dass dieser Film in eurer Stadt läuft: "Once". Was für ein grandioser, melancholischer, Streifen mit wunderschönen Bildern und famoser Musik. Ich bin selten begeistert, aber dieser kleine Musikfilm hat mich umgehauen!

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***

Ab heute im Kino und sicher auch sehenswert (trotz einiger schlechter Kritiken): "My Blueberry Nights", das US-Debüt von Wong Kar-Wei mit Jude Law, Norah Jones (!), Jason Strathairn, Rachel Weisz, Natalie Portman und - in einer kleinen Gastrolle - Cat Power. Eine famose Besetzung also. Dazu stimmungsvolle Landschaftsbilder, unterlegt von der Musik Ry Cooders. Könnte einem gefallen.

Donnerstag, 17. Januar 2008

Die große Liebe zur Musik

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Ab heute endlich auch bei uns in den Kinos: John Carneys großartiger Musikfilm "Once".
In dem auf Festivals vielfach preisgekrönten Film geht es um die Liebesgeschichte zwischen einem Dubliner Straßenmusiker (gespielt von Glen Hansard, Frontmann der Band The Frames) und einer tschechischen Pianistin (Markéta Irglová). Natürlich dreht sich die kleine Low-Budget-Produktion von Regisseur John Carney (ebenfalls Mitglied bei The Frames) in Wahrheit vor allem um die große Liebe zur Musik.

"Dieser Film hat mir genügend Inspiration geschenkt, um damit durchs ganze Jahr zu kommen", meinte Steven Spielberg zur USA Today.
Auch Bob Dylan war von "Once" mehr als begeistert: Er engagierte Glen Hansard und Markéta Irglová kurzerhand für das Vorprogramm seiner letztjährigen Tour.

Mehr Lob kann ein Film eigentlich gar nicht bekommen.

ONCE, Irland 2006 - Regie & Buch: John Carney; Darsteller: Glen Hansard, Markéta Irglova, Hugh Walsh, Gerry Hendrick.

***

Ebenfalls ab heute in den Kinos und bestimmt ähnlich sehenswert: "Drachenläufer", Marc Forsters Verfilmung von Khaled Hosseinis Bestseller.

DRACHENLÄUFER, USA 2007 - Regie: Marc Forster; Buch: David Benioff; Darsteller: Khalid Abdalla, Homayoun Ershadi, Zekiria Ebrahimi.

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