Eine verlorene Kindheit
Wie lebt eigentlich die Unterschicht? Dieser Frage geht der flämische Autor Dimitri Verhulst in seinem pseudo-autobiographischen Roman “Die Beschissenheit der Dinge” auf den Grund. Episodenhaft schildert der kleine Dimitri seine Kindheit in einem flämischen Dorf, wo er zusammen mit seiner Großmutter, seinem Vater und mehreren Onkeln - allesamt begnadete Säufer und absolute Nichtsnutze - in ärmlichen Verhältnissen aufwächst.
Die Tragik und Tristesse dieser verlorenen Kindheit verbirgt sich in Verhulsts Roman zwischen den Zeilen. Vordergründig geht es nämlich meist äußerst skurril und teilweise brüllend komisch zu, etwa wenn Onkel Herman eine promillelastige Version der Tour de France organisiert, oder wenn sich die Familie, nachdem der geliebte Fernseher den Geist aufgegeben hat, bei den iranischen Nachbarn einlädt um einen TV-Auftritt ihres Idols Roy Orbison sehen zu können.
Dimitri Verhulst gelingt in diesem Buch ein beachtlicher Spagat: Er nimmt sich eines ernsten Themas an und schreibt äußerst vergnüglich darüber, ohne seine liebevoll herausgearbeiteten Protagonisten ins Lächerliche zu ziehen. Sehr lesenswert!
Dimitri Verhulst: “Die Beschissenheit der Dinge”; Sammlung Luchterhand 2007; 8 €.
Die Tragik und Tristesse dieser verlorenen Kindheit verbirgt sich in Verhulsts Roman zwischen den Zeilen. Vordergründig geht es nämlich meist äußerst skurril und teilweise brüllend komisch zu, etwa wenn Onkel Herman eine promillelastige Version der Tour de France organisiert, oder wenn sich die Familie, nachdem der geliebte Fernseher den Geist aufgegeben hat, bei den iranischen Nachbarn einlädt um einen TV-Auftritt ihres Idols Roy Orbison sehen zu können.
Dimitri Verhulst gelingt in diesem Buch ein beachtlicher Spagat: Er nimmt sich eines ernsten Themas an und schreibt äußerst vergnüglich darüber, ohne seine liebevoll herausgearbeiteten Protagonisten ins Lächerliche zu ziehen. Sehr lesenswert!
Dimitri Verhulst: “Die Beschissenheit der Dinge”; Sammlung Luchterhand 2007; 8 €.
waldo - 22. Jan, 10:00